Beeindruckend: 440 Quadratmeter Wohnfläche verbergen sich hinter der modernen Fassade. Insgesamt vier Terrassen laden ein zum Sonnenbaden oder gemeinsamen Essen.
Eine tolle Familie zu haben und miteinander viel Zeit zu verbringen, ist doch das Größte! Und wie schön ist es erst, wenn drei Generationen unter einem Dach leben. Mir gefällt der Gedanke: Großeltern, Eltern und Kinder. Doch egal, wie gut sich alle verstehen – das weiß ich aus Erfahrung – jeder Einzelne braucht immer mal wieder eine Auszeit vom Trubel. Wenn nämlich sechs Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammen wohnen, dann sind Streitigkeiten vorprogrammiert. Doch wie gelingt der Spagat zwischen Nähe und Rückzug für ein harmonisches Miteinander?
Das Mehrgenerationenhaus
Die sechsköpfige Familie Huber hat für sich eine Lösung gefunden, die auch nach Jahren noch funktioniert. Und das liegt nicht nur an dem phänomenal-leckeren Kirschkuchen von Oma Huber. Aber vielleicht auch ein bisschen…
Die Großeltern, Eltern und zwei Kinder hatten schon vorher zusammen – zwar in getrennten Wohnhäusern – aber doch auf einer Hofstelle gelebt. So haben sie nicht den Sprung ins kalte Wasser wagen müssen, sondern wussten, dass die unmittelbare Nachbarschaft grundsätzlich funktioniert. Neu war der Schritt, ein gemeinsames Leben unter einem Dach zu realisieren: allerdings in zwei komplett eigenständigen Haushälften. Die GRUNDRISSE findet ihr übrigens hier.
Die Zweiteilung sollte man dem Doppelhaus aber nicht auf den ersten Blick ansehen dürfen. Ist gelungen, finde ich!
Die Wohneinheit von Oma und Opa
Steht man im Innenhof vor den Eingängen des modernen Fertighauses, so befindet sich das Reich der älteren Leute auf der linken Seite. Dieses umfasst zwei Etagen und gut 210 Quadratmeter Wohnfläche. Das Ehepaar wollte sich dieses Mal beim Hausbau all seine Wünsche erfüllen – ganz ohne Kompromisse. So ist auch die Raumaufteilung sehr individuell. Der Wohnbereich – also die ganz private Zone – befindet sich im Obergeschoss und geht nahtlos in die offene Galerie über.
Kochen und Essen (und natürlich backen!) findet im Erdgeschoss statt. Dabei spielt der große Esstisch aus massivem Holz eine zentrale Rolle; denn der ist sowohl Lieblingsplatz der Bauherren als auch Treffpunkt für alle – Familie wie Freunde. Dabei hat man von jedem Sitzplatz aus einen fantastischen Blick in die Natur: durch bodentiefe Fenster- und Schiebetüren, versteht sich.
So wohnen die „jungen“ Leute
Etwas größer ist diese Wohneinheit: sie verfügt nämlich über 233 Quadratmeter. Und das ist nicht der einzige Unterschied. Auffällig ist die farbenfrohe Gestaltung. Also, ich persönlich stehe ja auf Farbe. Und davon findet man hier jede Menge. Auch gewagte Töne wie quietschgrün zum Beispiel im Eingangsbereich oder in der Küche. Oder verschiedene braune Akzente im Wohnbereich, der durch eine große Schiebetür zum Koch-Essbereich hin abgetrennt werden kann.
Geschickt geplant sind auch die beiden Kinderzimmer im Obergeschoss, denn zwischen ihnen befindet sich ein eigenes Duschbad, das ausschließlich über diese Räume erreichbar ist. Ein Bad mit zwei Eingängen also.
In der 17 Quadratmeter großen Galerie vor den Kinderzimmern stehen Bauernhof, Legosteine, Puppenwagen und vieles mehr: Diese ist zusätzliche Spielfläche für den Nachwuchs
Ein Haus für alle Fälle
Nie wieder möchten die Sechs aus ihrem Traumhaus ausziehen und deshalb haben sie schon heute auch an später gedacht: bodengleiche Duschen, große Durchgänge, keine Schwellen und die Möglichkeit, die Wohneinheiten im Haus neu anzuordnen. Aus den beiden Hälften ließen sich ohne große bauliche Maßnahmen drei separate Komplexe bilden. Für den Fall, dass sich ein erwachsenes Kind eine eigene Wohnung im Haus wünscht oder aber, dass eine Pflegekraft benötigt wird, oder, oder, oder… Wer weiß schon, was die Zukunft bringt.
Auf einen Keller haben die Hubers verzichtet, dafür gibt es einen Dachboden mit ausreichend Stauraum für jegliche Erinnerungsstücke, Sportgeräte oder selten Benötigtes.
An Platz mangelt es ohnehin nicht. Die Sechs genießen das freie und unabhängige Leben auf ihrem Grundstück und auch die Nähe zur Familie und Natur. Ein interessantes Wohnkonzept für drei Generationen unter einem Dach. Alles kann, nichts muss. Die Großeltern müssen nicht erst weit fahren, um ihre Enkel im Arm zu halten. Die Eltern können sich so auch mal den einen oder anderen freien Abend gönnen und den Kleinen wird niemals langweilig. Oh ja, das Miteinander der Generationen funktioniert!
In diesem Sinne,
bis zum nächsten Mal,
Euer Lupo