Die Küche als zentrales, offenes und repräsentatives Zentrum des Hauses? Oder lieber als eigenständiger Raum? Wie soll eure Traumküche aussehen?
Fünf Grundrissideen für eure Küche
Jeder einzelne Raum in eurem neuen Haus ist natürlich wichtig und die Planung will grundsätzlich gut durchdacht sein. Aber bei allen Überlegungen kommt der Küche meist eine besondere Rolle zu, egal ob ihr nun zuhause die Chefköchin oder doch nur der Gelegenheitskoch seid. Denn es ist im Entwurf eben ein wichtiger Unterschied, ob ihr dem Trend des offenen Wohnens folgt oder euch für das Konzept einer geschlossenen Einheit entscheidet.
Für viele Baufamilien erweist sich der Kochbereich mit Essplatz als das kommunikative Zentrum, das Herzstück des Hauses, so dass alle weiteren Räumlichkeiten um diesen herum geplant werden. Und das ist auch sinnvoll, denn schließlich sollen die Wege zwischen Kochen und Essen kurz sein, ebenso wie die zur Speisekammer oder auch zur Garage beziehungsweise dem Eingang, damit Einkäufe schnell und unkompliziert ihrem Bestimmungsort zugeführt werden können. Oder anders formuliert: Damit ihr Getränkekisten nicht unnötig weit schleppen müsst.
Die Küchenplanung hat es also ganz schön in sich. Dabei geht es an dieser Stelle noch nicht einmal um Design und Ästhetik. Doch keine Sorge, bei uns seid ihr natürlich in den besten Händen. Unsere Fachberater erörtern im gemeinsamen Gespräch, die für euch beste Küchenlösung und bringen diese zu Papier. Dennoch ist es von Vorteil, wenn ihr euch vorab schon darüber einig seid, welche Funktion eure Küche erfüllen, welchen Raum sie einnehmen und wie offen sie sein soll.
Für heute habe ich fünf spannende Grundrissbeispiele von gebauten Wolf-Häusern für euch zusammengestellt – offene Küchenideen genauso wie geschlossene. Zu den Grundrissen gibt’s auch Fotos, denn über das Design dürft beziehungsweise müsst ihr ja ebenfalls entscheiden.
Los geht’s! Hier kommt meine kleine Küchenschau!
Das offene Kochkonzept
Die Mehrheit unserer Baufamilien entscheidet sich für offene Küchen. Die liegen klar im Trend, vor allem deshalb, weil sie mit dem Wohn- und Essbereich zusammen für ein großzügiges Raumgefühl sorgen, repräsentativ sind sowie das gleichzeitige Kochen, Plaudern oder beispielsweise Beaufsichtigen der Kinder erlauben.
Planungsbeispiel 1: offener Koch-, Ess- und Wohnbereich + Speisekammer
Besonderheiten der Planung:
- Offener, kommunikativer Raum für Kochen, Wohnen, Essen
- Kochbereich vom Sofa aus nicht einsehbar
- die Küche ist von zwei Seiten erreichbar: über die Diele und über den Essbereich
- Speisekammer im hinteren Bereich der Küche, ebenfalls schnell über die Diele begehbar
Besonderheiten der Gestaltung:
- ein durchgängiger Bodenbelag (Fliesen) für den gesamten offenen Bereich
- die Spüle befindet sich unter einem Fenster, viel Tageslicht
- während des Kochens, Zubereitens und Essens: Ausblick in den Garten durch bodentiefe Türen und Fenster
Küche in G-Form (eine individuelle Variante)
Ihr habt bestimmt schon von den „Buchstaben-Formen“ in Bezug auf Küchen gehört oder? Da gibt es zum Beispiel die U-, L-, I- oder G-Form. Diese Buchstaben erklären sich im Prinzip (fast) von selbst.
Bei der Küchenplanung stehen verschiedene Grundrisse zur Wahl. Diese werden mit einem Buchstaben, entsprechend der Form bei Draufsicht, versehen. Das „I“ steht für die einzeilige Küche, das „L“ für die Anordnung übereck, bei der klassischen „U-Form“ handelt es sich um zwei längere und eine kürzere Seite.
Doch zurück zu diesem Entwurf. Dieser Planung wurde die G-Form zugrunde gelegt, eine Erweiterung der U-Form-Küche durch eine Extrazeile. Diese schließt hier allerdings nicht direkt an das „U“ an, sondern wird durch die Türen der Speisekammer und der Diele unterbrochen.
Durch die gewählte Form wird die Küche im offenen Lebensraum zu einem kleinen in sich geschlossenen Reich (ohne auf Großzügigkeit verzichten zu müssen) und grenzt sich optisch vom Essbereich ab – ganz ohne Wände.
Planungsbeispiel 2: offener Koch- und Essbereich + Speisekammer, Wohnen offen, aber leicht separiert
Besonderheiten bei der Planung:
- Wohnen, Essen, Kochen, Empfang/Eingang, offene Treppe bilden eine große Einheit
- trotz der offenen Gestaltung werden durch die geschickte Anordnung der Wände Zonen geschaffen: wie der Koch- oder Wohnbereich
- die Küche besteht aus zwei Küchenzeilen, die den Weg zur Speisekammer weisen
- viel Arbeitsfläche und Stauraum
Besonderheiten der Gestaltung
- nahtlose Übergänge durch einen einheitlichen Bodenbelag im Erdgeschoss
- keine optische Abgrenzung zwischen Kochen und Essen
- moderne, weiße Küchenfronten lassen den Bereich freundlich und groß wirken
Die zweizeilige Küche
Sie ist praktisch und erweist sich als besonders platzsparend, vor allem dann, wenn dieser Bereich eher schmal gehalten werden soll. Idealerweise schließt daran der Essplatz an.
Zwischen den Küchenzeilen sollte ein Mindestabstand von einem Meter (besser 1,20 Meter) eingehalten werden, um problemlos Türen und Schubladen öffnen zu können. Für die Speisekammer fiel hier die Wahl auf eine Schiebetür, um die Funktionalität der Küche bei geöffneter Tür nicht zu beeinträchtigen.
Planungsbeispiel 3: offener Bereich mit Küchenhalbinsel + Speisekammer
Besonderheiten bei der Planung:
- Wohnen, Essen, Kochen, Eingang, Treppe sind offen gestaltet
- einzeilige Küche
- freistehende Speisekammer mit angeschlossener Kochinsel
- Einkäufe können direkt in der Speisekammer oder Küche verstaut werden
- Küchentresen mit Barhockern für den schnellen Kaffee am Morgen oder den Cocktail am Abend mit Freunden
- ein hoher Luftraum der Galerie zwischen den Bereichen Kochen und Essen für ein besonderes Raumgefühl
Besonderheiten der Gestaltung:
- nahtlose Übergänge durch großformatige, helle Fliesen
- Loft-Feeling im Küchenbereich durch die Einbindung der offen gestalteten Treppe als Eyecatcher und stilbildendes Element
- gekonnter Farbmix: Holztöne, Rot, Anthrazit
I-Form-Küche und Kücheninsel
Die Insellösung in der Küche ist der Traum vieler. Wirkt sie doch stylish, großzügig und kommunikativ.
In diesem Entwurf handelt es sich um eine Küchenhalbinsel mit Tresen, die an die freistehende Speisekammer angesetzt ist. Sie fungiert als optischer Raumtrenner zwischen der skulpturalen Treppe und der Küche, die aus einer Küchenzeile besteht.
Die Kochinsel bietet zusätzlichen Stauraum und schafft die Möglichkeit, während des Zubereitens von Speisen mit der Familie oder den Gästen zu kommunizieren. Oder aber auch am Laptop zu arbeiten, während nebenbei die Suppe köchelt. Kücheninseln werten den offenen Lebensraum auf und strukturieren verschiedene Bereiche, ohne dass diese an Großzügigkeit einbüßen.
Planungsbeispiel 4: Geschlossene Küche mit Tresen und Essplatz
Besonderheiten der Planung:
- die Küche als eigenständiger Raum
- großzügige Planung mit gut 21 Quadratmetern
- ausreichend Platz für eine große Essecke mit Sitzbank und einen Küchentresen
- direkter Zugang zur Terrasse und zum Wohnbereich
- Tageslicht von drei Seiten
Besonderheiten der Gestaltung:
- Gemütlichkeit durch die Wahl von Anthrazittönen und Holz sowie der Sitzbank
- der große Raum wird durch den Tresen unterteilt
Die geschlossene Küche in L-Form
Wer sagt eigentlich, dass eine geschlossene Küche nicht modern und stylisch sein kann? Niemand! Genau deshalb ist es eure ganz persönliche Entscheidung, welches Küchenkonzept ihr wählt. Auch eine Küche, die nicht dem offenen Prinzip folgt, kann DER Treffpunkt für die ganze Familie sein. Vor allem dann, wenn darin ein Esstisch seinen Platz findet.
Eine verschließbare Küche hat durchaus unschlagbare Vorteile: Hier muss nicht unbedingt jedes Küchenutensil gleich weggeräumt werden und auch das Chaos nach dem Kochen darf schon mal etwas länger walten. Ganz nach dem Motto: Tür zu und aus den Augen, aus dem Sinn.
Die hier verwendete L-Küche eignet sich ideal für offene und geschlossene Räume. Die Wege sind aufgrund der Anordnung kurz. Sie wird entweder an zwei Wänden angebracht oder eine Zeile ragt, wie bei diesem Entwurf, in den Raum. Hierbei handelt es sich übrigens um unser Musterhaus Dresden,in dem es neben der gemütlichen Essecke in der Küche noch einen Essbereich im repräsentativ gestalteten, offenen Wohnbereich gibt, so dass die Küche eher als das private Reich genutzt werden kann.
Planungsbeispiel 5: Geschlossene Küche mit Essbereich + separate Speisekammer
Besonderheiten bei der Planung:
- Essen und Kochen bilden eine Einheit und das Zentrum des Hauses
- der Wohnbereich ist nur über die Küche erreichbar und durch eine große Glasschiebetür verschließbar
- die Speisekammer befindet sich im Eingangsbereich des Hauses, nicht in der Küche
- viel Stauraum durch raumhohe, maßgefertigte Küchenschränke
- eingebauter Kaminofen, der zugleich den Backofen befeuert
Besonderheiten bei der Gestaltung:
- Holz ist Trumpf: sowohl als Küchenmaterial als auch als Fototapete hinter Glas
- die Küche als Allround-Raum: hier darf gerne ferngeschaut oder gelesen werden
- der Wohnbereich grenzt sich, neben seiner Verschließbarkeit, auch durch einen anderen Fußbodenbelag von der Küche ab
Neben der Küchenform und dem Grundriss ist natürlich noch so viel mehr zu beachten, wie die Anordnung der Fenster, die Ausrichtung nach dem Stand der Sonne oder das Beleuchtungskonzept, der Dunstabzug, aber auch euer dafür vorgesehenes Budget.
Mein kleiner Beitrag hat euch hoffentlich ein wenig inspiriert! Und wie gesagt, unser Fachberater-Team unterstützt euch natürlich kompetent bei der Planung. Aber die eigenen Träume schon vorab einmal auf Reisen zu schicken, kann doch nicht schaden.
Macht´s gut,
euer Lupo
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