Windgeschützt und stilvoll: dank des gläsernen Geländers zusätzlich mit Blick in die traumhafte Umgebung.
Laue Sommerabende, ein kleines, dekoratives Feuer oder tagsüber einfach mal ganz entspannt in der Sonne dösen. Die Terrasse kann für Vielerlei genutzt werden. Deshalb ist mindestens eine ein Must Have für jedes Zuhause. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich liebe frische Luft und verbringe von daher jede freie Minute in meinem grünen Wohn- beziehungsweise Esszimmer.
Um den Sitz- oder Liegeplatz im Freien so schön, praktisch und funktional wie möglich zu gestalten, bedarf es – wie bei allen anderen Bereichen im Haus auch – einer intensiven Planung.
Hier kommen meine Tipps für euch!
9 Tipps für die Terrassenplanung
1. Die Größe bestimmen
Wie viel Fläche benötigt ihr für euren Freisitz? Um das herauszufinden, solltet ihr euch Gedanken darüber machen, wer die Terrasse wie nutzen möchte.
Wünscht ihr euch:
- einen Essplatz im Freien für die ganze Familie?
- gemeinsame Grillabende mit Familie und Freunden?
- einen Ort für Sonnenanbeter mit Liegestühlen und Sonnenschirm?
- zusätzliche Begrünung, große Blumenkübel?
Als Orientierungshilfe:
Grundsätzlich gilt für Terrassen: lieber großzügiger planen. Für einen Sitzplatz mit sechs Stühlen sollten etwa 25, für acht Plätze sogar rund 30 Quadratmeter einkalkuliert werden.
Eine Sonnenliege benötigt rund drei Quadratmeter, ein Sonnenschirm zwei und ein Tisch mit vier Stühlen 20 Quadratmeter.
Zusätzliche Fläche für eine Feuerstelle oder einen Grill müssten ebenfalls in die Berechnung einbezogen werden.
2. Die Ausrichtung
Ganz klar, das wisst ihr ohnehin: die Ausrichtung nach Süden, Osten oder Westen bestimmt die Zahl der Sonnenstunden. Deshalb die Frage an euch: Zu welcher Tageszeit möchtet ihr eure Terrasse bewohnen? Eher am frühen Vormittag zum gemeinsamen Frühstücken an Wochenenden? Oder möchtet ihr lieber die letzten Sonnenstrahlen des Tages einfangen? Vielleicht ist euer Haus auf dem Grundstück so platziert, dass zwei Terrassen in den Entwurf integriert werden können? Dann hättet ihr die Möglichkeit, im Tagesverlauf mit der Sonne mitzuwandern.
Auf einer südwestlich gelegenen Terrasse scheint die Sonne vom späten Vormittag bis weit in den Abend hinein. Nach Süden ausgerichtet gibt’s Sonne satt den ganzen Tag, wenn sie sich denn blicken lässt.
Wer der Mittagshitze entgehen möchte, richtet seine Terrasse nordöstlich aus: Das bringt Sonne zum Frühstück und angenehmen Schatten am Nachmittag. Eine nordwestlich angelegte Terrasse sorgt tagsüber für ein kühles Plätzchen und abends für goldenes Licht
3. Die Form
Die Form prägt eure Terrasse entscheidend mit. Gerade Linien, also viereckige Terrassen, wirken schlicht, zeitlos, modern und sorgen dabei für eine klare Abgrenzung zum restlichen Teil des Gartens.
Geschwungene Formen verleihen dem Sitzplatz Lebendigkeit, Individualität und Dynamik, sind aber aufwändiger zu bauen und nicht unbedingt für jedes Grundstück und jeden Haustyp geeignet. Sie bieten allerdings eher die Möglichkeit, fließende Übergänge zum Rasen, zu Beeten oder Wegen zu schaffen.
4. Die Wahl der Materialien
Ziel einer guten Gestaltung: Der Innenbereich sollte sich im Außenbereich widerspiegeln. Neben der Farbgebung und dem vorherrschenden Stil darf gerne auch das dominierende Material des Hauses aufgenommen werden. So können idealerweise Haus und Terrasse als harmonisches Ensemble betrachtet werden.
Viel Holz schafft eine natürliche und zugleich wohnliche Atmosphäre. Großformatige Steinplatten oder Fliesen in Grau oder Anthrazit wirken eher kühler und eignen sich gut, um schlichte Eleganz und eine klare Formensprache zu transportieren. Ein rustikaler Natursteinboden und eine Vintage-Gartenbank zaubern ein romantisches Ambiente – mit zusätzlicher üppiger Bepflanzung großer Kübel kann mediterranes Feeling entstehen.
Wird die Terrasse intensiv genutzt, zahlt es sich aus, auf eine gute Oberflächenhärte zu achten. Eine hohe Widerstandsfähigkeit des Belags gegen Kratzer und Druckstellen stellt sicher, dass der Boden über lange Zeit sein hochwertiges Erscheinungsbild behält. Gerade bei Familien mit Kindern darf gerne auch auf ein angenehmes Barfußgefühl geachtet werden.
Wichtig: Legt bereits in der Planungsphase ein entsprechendes Thema sowie ein passendes Farb- oder Materialkonzept fest – fürs Haus genauso wie für die Terrasse.
5. Sichtschutz
In die Entscheidung für den perfekten Platz sollte auch die Nähe zur Nachbarschaft einfließen. Eine Terrasse als privater Rückzugsort für ungestörte Entspannung benötigt Sichtschutz. Dieser kann aus Holz oder Kunststoff bestehen, eine Mauer aus Naturstein sein oder aber als immergrüne Hecke gepflanzt werden (hier braucht ihr meist etwas Geduld, bis alles eingewachsen ist).
6. Schattenspender
Mit einer nach Süden ausgerichteten Terrasse geht ohne
Sonnenschutz in der heißen Jahreszeit wirklich gar nichts. Die Sonne knallt
erbarmungslos auf den Essplatz. Schatten muss her!
Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Optionen für eine Überdachung: eine
am Haus befestigte Markise, eine dauerhafte Überdachung, ein Sonnensegel oder
ein Schirm. Da alle Varianten auch immer ein dekoratives Element sind, sollten
sie zum Stil des Hauses und Gartens passen.
Markisen und andere fest montierte Sonnenschutzvarianten sollten rechtzeitig in die Berechnungen einfließen, da die Installation mit größerem Aufwand und höheren Kosten verbunden ist. Ein Sonnenschirm kann natürlich jederzeit nachträglich aufgestellt werden, den nötigen Platz für den Ständer solltet ihr dennoch schon vorher berücksichtigen.
Anbauten wie ein Dach oder eine Markise sind im Vergleich zu Schirm und Segel deutlich robuster und bieten einen höheren Schutz vor Nässe. Auch alter Baumbestand kann bei richtiger Planung der Terrasse die gewünschte Beschattung liefern.
7. Lichtplanung
Beleuchtung spielt für die abendliche Stimmung so eine große Rolle. Wo möchtet ihr Licht haben? Welche Funktion soll es erfüllen? Welche Objekte oder Pflanzen sollen angestrahlt werden?
Die Verlegung von Leitungen für spätere Wand- oder Stehlampen, Bodenstrahler oder LED-Leisten zählen unbedingt zu den Vorbereitungen. Selbst wenn ihr zunächst keine elektrische Beleuchtung wünscht, lohnt es sich doch vorzusorgen. Leerrohre unter der Terrasse an die äußersten Eckpunkte zu verlegen, erleichtert ein späteres Nachrüsten .
8. Wasserversorgung
Bereits beim Bau der Terrasse lohnt es sich, Wasseranschlüsse zu verlegen, um später einen Schlauch oder Bewässerungssystem anzuschließen oder Gießkannen direkt zu befüllen. So lassen sich die Pflanzen auf der Terrasse oder in unmittelbarer Nähe unkompliziert versorgen
9. Wohnlichkeit
Genau wie der Wohn-Essbereich im Haus solltet ihr eure Terrasse einladend und gemütlich gestalten. Achtet auf Outdoormöbel, die wasser- und witterungsbeständig sind, und zugleich Wohnlichkeit ausstrahlen. Dekorieren könnt ihr mit bunten Kissen oder – ebenfalls wetterbeständigen – Auflagen.
Kombiniert bei der Bepflanzung von Beeten und Kübeln Früh- und Spätblüher miteinander, so bleibt es (fast) das ganze Jahr hindurch einladend und farbenfroh. Lavendel, Salbei oder Oleander unterstreichen eine mediterrane Gestaltung, verschiedene Gräser wirken skandinavisch schlicht und zur Grillecke passt ein Hochbeet mit Kräutern. Winterharte Pflanzen in Kübeln können ganzjährig die Terrasse beleben.
Die Herbstzeit ist doch wunderschön! Vielleicht habt ihr auch einen bunten Baum in eurem Garten und verfolgt das Farbenspiel der Blätter. Ich wünsche euch eine tolle Zeit, trotz zweitem Lockdown und den damit verbundenen Einschränkungen. Passt auf euch auf und bleibt gesund!
Euer Lupo