Pfiffiges Detail: Die seitliche Verlängerung einer Treppenstufe als Sitzgelegenheit und Ablagefläche .
Unsere Serie zur Planung von Lieblingsplätzen im Haus ist uns auch im neuen Jahr ein Anliegen. Und deshalb geht sie weiter – heute mit Tipps und Ideen zur Realisierung eines praktischen und zugleich ästhetischen Eingangsbereichs. Erfahrungsgemäß wird dem nämlich leider zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Und zu wenige Quadratmeter.
Bislang hatte ich euch schon Tipps zur Planung der Küche, Terrasse, des Badezimmers sowie des Essbereichs gegeben.
Nun dreht sich alles um den Ort des Ankommens (bei jedem Wetter: Schneematsch, Regen inklusive), der viele Dinge des alltäglichen Lebens beherbergt. Da wären die unzähligen Schuhe einer beispielsweise vierköpfigen Familie, die Jacken, Regenhosen, Handschuhe und Taschen.
Trotz des eigentlich doch sehr persönlichen Bereichs ist das zugleich auch der Ort, den jeder Gast bei Betreten des Hauses zu Gesicht bekommt.
Ein gut geplantes Entrée sollte von daher gleich mehrere Funktionen erfüllen: optisch ansprechend sein als eine Art Visitenkarte des Hauses, viel Stauraum bieten, um eine gewisse Ordnung zu gewährleisten, zugleich aber auch Garderobenhaken oder Stangen offerieren, um schnell und unkompliziert auf die täglich benötigte Jacke zugreifen zu können. Und letztlich einen pflegeleichten Bodenbelag bieten, denn gerade mit Kindern oder Hunden wird natürlich vor allem bei Schmuddelwetter so einiges an Schmutz ins Haus getragen.
Hier also meine Inspirationshilfe für die Realisierung eurer Diele.
7 Tipps zur Planung des Eingangsbereichs
1. Ordnung schaffen
Das ist zugegebenermaßen nicht immer ganz einfach. Vor allem dann nicht, wenn eine ganze Familie ihre Garderobe und Schuhe unterbringen muss, plus der Platz, der für Besuch reserviert ist. Deshalb bedarf es großzügiger Stauraummöglichkeiten, Ablage- und Stellflächen sowie einer Garderobe. Schaut euch am besten mal ganz bewusst in eurer Familie um. Wie viele Schuhe besitzt alleine schon euer Nachwuchs? Und wie schaut es bei der Mama aus? Ist sie die, die keine Shoppingtour ohne zumindest ein Paar neue Schuhe beendet? Und der Papa: braucht mehr als nur ein Paar für die Joggingrunde? Es ist wirklich nicht so einfach, zu kalkulieren, wie viel Platz benötigt wird, um im Eingangsbereich für Ordnung zu sorgen.
Schuhe verstauen
Stellfläche für Schränke oder Kommoden sind wichtig. Denn hinter diesen Türen oder in den Schubkästen können die meisten, nicht täglich genutzten Schuhe elegant verschwinden. Zählt am besten mal durch, wie viele Paar Schuhe bei euch zur Standardausstattung gehören und testet, wie viel Fläche diese benötigen. Bei geringer Stellfläche sind schmale Schränke mit Schuhklappen eine gute Wahl.
Die Garderobe
Wir möchten natürlich auch noch Mäntel, Jacken, Handschuhe, Schals und Fahrradhelme oder Schirme ordentlich verstaut wissen. Einbauschränke mit Schiebetüren eignen sich dafür besonders gut. Wie wäre es, wenn ihr in eurem Grundriss eine Nische für einen Garderobenschrank einplant? Verschwinden die Sachen hinter einer Tür, sieht es grundsätzlich ordentlicher aus als mit einer offenen Garderobe. Eine Kombination aus beiden Elementen ist sinnvoll. So kann die Lieblingsjacke – jederzeit griffbereit – draußen hängen, die restliche Kollektion macht sich unsichtbar. Plant unbedingt auch Haken für eure kleinen Kinder ein, damit erspart ihr euch einiges an Arbeit. Der Nachwuchs kann so selbst daran kommen und die Jacke später auch dort wieder aufhängen.
Sitzbank, Konsole und Regal
Schuhe anziehen im Sitzen ist doch wesentlich bequemer als gebeugt im Stehen, finde ich zumindest. Eine Sitzbank mit Stauraum erweist sich als doppelt praktisch. Auch eine Kommode ist eine sinnvolle Allzweckwaffe gegen Chaos. Schals, Mützen oder Handschuhe lassen sich hier prima unterbringen. Denkt bei der Planung ebenso an kleine Konsolen oder Regale für alle mobilen Begleiter. Plant hier idealerweise gleich Steckdosen mit ein: für eine kleine Leuchte, eine Ladestation fürs Handy etc. Ablagemöglichkeiten für Schlüssel, Geldbeutel, Mund-Nasenschutz (suche ich aktuell ständig!) oder eine Sonnenbrille ersparen beim Verlassen des Hauses hektisches Suchen.
2. Treppenplanung
Offen oder geschlossen? Das ist hier die Frage. Jede Art Treppe birgt gewisse Vorteile. Ihr müsst nun für euch entscheiden, wo eure Priorität liegt: eher auf einer ausgefallenen Optik oder der Funktionalität. Eine offene Treppe kann zum Highlight des Eingangsbereichs werden. Selbst dann lässt sich die Fläche darunter schön nutzen – zum Beispiel mir einer Sitzgelegenheit, einem stilvollen Regal oder dekorativen Elementen. Eine geschlossene Treppe kann zusätzlichen Stauraum liefern: in Form von Maßeinbauten. Sehr empfehlenswert! Wenn natürlich auch teurer. Passgenauigkeit zahlt sich aber aus: Schon beim Reinigen erweist sie sich als ein Plus und optisch sowieso
3. Der Bodenbelag
Pflegeleicht sollte er sein. Sowohl in Bezug auf die Reinigung, als auch hinsichtlich der Farbe – und robust. Fliesen sind dabei eine ideale Wahl; denn sie erfüllen diese Kriterien und sind zudem nachhaltig und langlebig. Nässe, spitze Absätze und Schmutz können dem Bodenbelag nichts anhaben. Mit grauen oder bräunlichen Farbtönen, Maserungen oder Mustern fährt man besonders gut, weil hier nicht gleich jeder Schmutzfleck auffällt
4. Lichtplanung
Licht ist ganz entscheidend dafür, ob wir uns wohlfühlen. Das gilt für alle Bereiche im Haus, aber im Eingangsbereich findet diese Erkenntnis manchmal zu wenig Beachtung. Allgemeinlicht könnt ihr zum Beispiel mit Downlights oder Aufbaustrahlern schaffen, Akzentbeleuchtung durch Wandleuchten. Tischlampen – zum Beispiel auf einem Sideboard – wirken behaglich. Je mehr unterschiedliche Lichtquellen zum Einsatz kommen, desto interessanter erstrahlt der Raum. Grundsätzlich gilt: Tageslicht und zwar so viel wie möglich. Deshalb ist es sinnvoll, seitlich neben der Haustür ein oder zwei bodentiefe Lichtbänder einzuplanen
5. Der Trick mit dem Spiegel
Ein opulenter Spiegel vergrößert optisch den Eingangsbereich und reflektiert Licht. Außerdem erweist es sich als sinnvoll, einen im Flur zu haben für den Last-Minute-Check, bevor ihr letztendlich das Haus verlasst. Dort platziert, verringert sich auch die Gefahr, dass ihr Autoschlüssel oder Handy wieder irgendwo ablegt – zum Beispiel im Gästebad oder Schlafzimmer – weil ihr dorthin eilt, um einen letzen Blick in den Spiegel zu werfen.
6. Farbwahl
Farbtöne beeinflussen natürlich auch die Identität des Eingangsbereichs. Wem schlichtes Weiß zu langweilig ist, der greift zu Pastell- und Cremetönen. Helle Nuancen lassen die Diele weiter und größer erscheinen, wirken dabei aber weniger hart als Reinweiß. Zarte Basisfarben wie etwa helles Grau, Sand oder mattes Rosa sorgen für eine wohnliche und beruhigende Atmosphäre. Wie schön, wenn einen nach einem stressigen Tag die eigenen vier Wände mit Geborgenheit umarmen.
Wer eine intensive Farbwahl favorisiert, könnte einzelne Wände oder Teilbereiche wie die Garderobe mit kräftiger oder farbenfroh-gemusterter Tapete oder knalligen Farbtönen ausstatten. Diese lassen den Eingangsbereich lebendiger erscheinen
7. Dekoratives und Wohnliches
Bei ausreichend Platz solltet ihr unbedingt an Möbel und Accessoires denken, die auch dem Ankommbereich Gemütlichkeit schenken. Ein bequemer Sessel lädt dazu ein, schon hier die Post zu öffnen oder diesen für ein Telefonat zu nutzen. Schöne Vasen (mit echten Blumen) schenken dem Raum Natürlichkeit. Bilder oder Fotos erfüllen das Entrée mit Persönlichkeit
Ich hoffe, ihr könnt die ein oder andere Idee auch für die Planung eures Eingangsbereichs aufgreifen – für einen aufgeräumten, stilvollen und einladenden Ort.
Ich komme euch gerne besuchen,
euer Lupo