Die Qual der Wahl: Holz, Beton, Stahl oder Glas – offen, geschlossen, gerade, gewendelt oder wie hier eine Podesttreppe? Es gibt schier unendlich viele Gestaltungsoptionen.
Mehr als nur ein Aufstieg
Nur dann, wenn ihr einen Bungalow plant, benötigt ihr keine – ansonsten geht es natürlich nicht ohne: Die Treppe ist ein fester Bestandteil eures künftigen Zuhauses und dabei weit mehr als nur ein funktionales Objekt, das die Geschosse profan miteinander verbindet.
Sie kann den Ton angeben bezüglich des Interior Designs und dabei sowohl minimalistisch als auch pompös ausfallen. Vom platzsparenden, sich zurücknehmenden Aufgang bis zum opulenten Eyecatcher – alles ist möglich.
Hand aufs Herz: Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht, wie eure ganz persönliche Lieblingstreppe einmal aussehen soll? Oder wo ihr sie platzieren möchtet? Welches Material, welche Bauart, welcher Stil? Ganz schön viele Dinge, die ihr schon zu Beginn der Planung berücksichtigen solltet. Nur für die Entscheidung der Farbigkeit und des Material dürft ihr euch gerne noch bis zur Bemusterung Zeit lassen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der Aufstieg nicht gerade das Erste ist, was euch bei aller Vorfreude auf euer neues Zuhause in den Sinn kommt. Aber: Die Wahl von Treppenform, Größe und Standort ist essentiell für die Grundrissplanung.
Treppen im Wolf-Haus
Martina Billig, langjährige Mitarbeiterin in unserem Unternehmen, kennt sich super aus in puncto Bemusterung und weiß um die vielen gestalterischen Optionen bei Treppen. Unzählige Male stand sie Baufamilien schon kompetent und beratend zur Seite, aktuell ist sie verantwortlich für die Projektabwicklung im Bereich Hausbau.
„Die Treppe prägt den Grundriss des Hauses. Um sie herum entsteht die Planung. Von daher ist es so wichtig, sich auch schon vorher umfassend mit diesem Thema zu beschäftigen“, so Martina. „Bereits im ersten Planungsgespräch, das Baufamilien mit unseren Hausberatern führen, geht es deshalb um die Verbindung der beiden Etagen – und auch des Kellers, falls gewünscht.“
Am Anfang steht die Frage des Standorts: in der Diele oder im offenen Lebensbereich? Beides bringt Vorteile und Nachteile mit sich. Entscheidend ist die jeweils individuelle Lebensweise der Bewohner.
Wird die Treppe im Eingangsbereich platziert, lassen sich die Geschosse später bei Bedarf auch separat nutzen. Der Schall aus dem Wohn-, Ess- oder Kochbereich dringt nicht ohne weiteres in die obere Etage, also zum Beispiel in die Kinderzimmer. Sprich: Ihr könntet unten noch ausgelassen mit Freunden plaudern, während die Kleinen oben schon tief und fest schlummern.
Eine Treppe im Zentrum des Hauses prägt ganz entscheidend den offenen Bereich. Sie kann dann als Designobjekt und Stilgeber fungieren. Damit sie gut zur Geltung kommt, sollte ihr viel Freiraum zugestanden werden.
Und dann gibt es noch viele weitere Fragen, die auf Antworten warten.
- Wie soll sie gebaut sein? Gerade, gewendelt oder mit Podest?
- Offen oder geschlossen für eventuell zusätzlichen Stauraum unter der Treppe?
- Wie viel Platz darf sie einnehmen?
- Und natürlich auch: Wie groß ist euer Budget? Treppen starten bei uns zum Beispiel schon bei etwa 6900 Euro. Viele Aufstiege bewegen sich zwischen 10.000 und 15.000 Euro, aber auch 40.000 Euro und mehr sind bei exklusivem Design möglich.
Martina beschreibt den weiteren Verlauf der Planung wie folgt: „Eure Wünsche und Vorstellungen werden schon in der ersten Entwurfsskizze festgehalten, die ihr dann bei weiteren Terminen mit einem unserer Wolf-Architekten konkretisiert und gegebenenfalls anpasst. Jetzt hättet ihr noch Gelegenheit, euch umzuentscheiden. Danach ist das nicht mehr möglich. Und als letzte Station steht die Bemusterung an, bei der die Details hinsichtlich der Farbgebung, des Designs und des Materials beschlossen werden.“
Tipp zur Vorbereitung
Lasst euch inspirieren: Schaut euch bei Freunden, Bekannten, im Internet oder in Hausbaumagazinen um. Welche Treppenart gefällt euch besonders? Welche Materialien findet ihr ansprechend? Wie wichtig ist euch Sicherheit für Jung und Alt?
Gerne laden wir euch ein, unsere Musterhäuser zu besichtigen, in denen ihr ebenfalls ganz unterschiedlich ausgeführte – mal schlichte, mal aufwendig produzierte – Treppen bestaunen könnt.
Das Musterhaus Aviva in unserem Bauherrenstudio in Osterhofen sorgt für einen besonderen Wow-Effekt, denn die Treppe offenbart eine wahre Skulptur. Stahl, Glas und Holz wurden hierfür kunstvoll und handwerklich auf höchstem Niveau miteinander kombiniert. Verästelungen aus Stahl zieren nicht nur das innen mitlaufende Glasgeländer, sondern auch den gesamten Bereich bis zur Decke des Obergeschosses. So ein exklusives Stück hat natürlich seinen Preis. Hierfür müsstet ihr mit gut 48.000 Euro rechnen.
Treppen-Wissen
An dieser Stelle möchte ich euch gerne noch eine kleine Übersicht mit auf den Weg geben – sozusagen als Grundlage für eure Überlegungen. Das sind die gängigen Formen, Materialien und Konstruktionsarten.
Wichtige Treppenbauarten
Im Einfamilienhaus kommen meist drei Bauarten in Betracht, um das Erd- und Obergeschoss miteinander zu verbinden: die gerade, die gewendelte oder die Podesttreppe. Eine Spindeltreppe eignet sich eher weniger für einen komfortablen, täglichen Auf- und Abstieg im Familiendomizil. Deshalb möchte ich diese außer Acht lassen.
1. Gerade Treppe
Wie der Name schon sagt, sie verbindet ganz gerade die Etagen miteinander. Sie ist prädestiniert, als Designobjekt im Zentrum des Hauses zu stehen – zum Beispiel im offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich. Ebenso gut eignet sich die klare Konstruktion aber auch für die Diele. Damit diese Treppenart gut wirken kann, benötigt sie Platz.
2. Wendeltreppe
Der Grundriss der Wendeltreppe beschreibt einen Kreis. Dabei dreht sich die gewendelte Treppe um das offene Treppenauge und überzeugt durch eine lichte, platzsparende Ausführung. Die Wendelung kann durch ein Podest unterbrochen werden. Es existieren unterschiedliche Varianten.
Die viertelgewendelte Treppe
Sie ist eine Kombination aus einer geraden und einer gewendelten Treppe und benötigt wesentlich weniger Platz als das gerade Pendant. Die Wendelung kann im Antritt oder Austritt liegen.
Halbgewendelte Treppe
Bereits ab einer Grundfläche von sechs Quadratmetern sind halbgewendelte Treppen realisierbar. Sie wirken leicht und nehmen sich durch ihre Offenheit optisch zurück.
Podesttreppe
Bei einer Podesttreppe wird eine gerade Treppe durch ein Podest unterbrochen. Der Platz unter der Treppe kann als Stauraum genutzt werden. Dieser Treppentypus eignet sich für großzügige und offen gestaltete Wohnräume.
Die Bauform
Wangentreppe: Ein Klassiker unter den Treppenarten. Seitliche Wangen tragen die Stufen und sorgen für ausreichend Stabilität. Sie befinden sich je nach baulichen Möglichkeiten frei im Raum oder lassen sich an den Wänden befestigen. Eine Wangentreppe stellt grundsätzlich die günstigste Lösung dar.
Faltwerktreppe: Die Stufen der Faltwerktreppe scheinen frei im Raum zu schweben. Es handelt sich hierbei um eine geschlossene Treppenkonstruktion, die ohne sichtbare Unterkonstruktion auskommt. Die Stufen wirken wie gefaltet und vor allem aus einem Guss – daher die Bezeichnung.
Bolzentreppe: Bolzen verbinden die Treppenstufen dieser luftigen Treppenkonstruktion. Die freitragende Bolzentreppe verzichtet damit auf einen Unterbau. Sie besteht lediglich aus Stufen, Bolzen und gegebenenfalls Verankerungen in der Wand, die gemeinsam für eine optimale Statik sorgen.
Kragarmtreppe: Die Optik – schwebend, denn die Stufen ragen bei dieser puristischen Treppenform direkt aus der Wand. Als Kragarme bezeichnet man einseitig gelagerte, waagerechte Balken. Diese werden für die Treppenkonstruktion einseitig an der Wand eingespannt und dienen als Trägerkonstruktion.
Die Wahl des Materials
Für den Treppenbau eignen sich viele Materialien wie Holz, Naturstein, Beton oder Glas. Die Kombination verschiedener Werkstoffe setzt dabei Akzente und macht die Treppe besonders und individuell, so dass sie jeden Einrichtungsstil bedienen kann. Neben der Optik entscheidet das Material auch über Pflegeleichtigkeit und Robustheit ihrer Treppe.
Holz als natürlicher Rohstoff ist das beliebteste Material für Treppen. Es suggeriert wohnliche Wärme und vor allem Harthölzer wie Eiche, Ahorn oder Buche erweisen sich als robust.
Stein: Natur- oder Kunststein ist widerstandsfähig und punktet durch seine natürlichen Muster wie zum Beispiel bei Marmor oder Granit. Die Art der Oberflächenbehandlung entschiedet über die Rutschhemmung.
Stahl und Edelstahl: Dieses Material eignet sich für tragende Unterkonstruktionen, Handlauf und Geländerausfachung. Es besitzt eine hohe Tragfähigkeit und auch sehr filigrane Elemente sind ohne Probleme realisierbar.
Beton ermöglicht ein klares, minimalistisches Design. Bei einer Betontreppe solltet ihr auf eine gute Trittschalldämmung achten.
Glas wird gerne für die seitlichen Wände oder das Geländer verwendet.
Pssst! Leise!
Schlussendlich solltet ihr noch euren Ohren und euren Nerven etwas Gutes tun. Beim Begehen einer Treppe lassen sich Geräusche natürlich nicht vermeiden, wohl aber reduzieren. Es gibt effektive Maßnahmen, die Ausbreitung des Trittschalls zu vermindern. Am wichtigsten ist, die Schallübertragung der Treppe auf Podeste, Wände und Decken durch den Einbau schalldämmender Elemente zwischen Holmen und Stufen zu entkoppeln. Aber dafür bekommt ihr von unseren Hausbauberatern natürlich kompetente Unterstützung.
Neu bei Wolf: die Rohholztreppe
Einen Tipp hat Martina noch für alle, die sich gerne selbst um ihren Innenausbau kümmern: „Wir haben eine Treppenkonstruktion in unser Sortiment aufgenommen, die bereits im Rohbau montiert wird und somit unmittelbar beide Geschosse begehbar macht. Bauherren können nun ganz nach ihrem Geschmack die Treppe anpassen, sie zum Beispiel mit dem Bodenbelag ihres Hauses – Ton in Ton – gestalten lassen.“
So, das war für heute unser Ausflug in die Welt des Aufstiegs. Wenn ihr Fragen habt, auch grundsätzlich zum Thema Hausbau, meldet euch gerne bei uns.
Hier findet ihr einen Berater in eurer Nähe.
Macht’s gut und bis bald,
euer Lupo